Begrüßungsansprache des Landtagspräsidenten, Herrn Walter Prior
Sehr geehrter Herr Professor, hohes Präsidium, Herr Bürgermeister,
meine sehr geehrten Damen und Herren !
Ich hoffe, dass Sie nach dem gestrigen Empfang am Abend heute ausgeruht ihre Tätigkeit auf diesem Workshop aufnehmen können.
Ich glaube, dass es gerade für das Burgenland eine Auszeichnung ist, dass Sie diesen Workshop hier bei uns im Burgenland, in Eisenstadt, abhalten. Vor allem auch deshalb, weil wir ja gerade dabei sind, uns auf die EU-Osterweiterung vorzubereiten. Meine Damen und Herren, mit der Erweiterung der Europäischen Union entsteht hier ein neuer großer Wirtschaftsraum und Ziel des Burgenlandes ist es, an die hochrangigen Korridore, die im Norden und Süden am Burgenland vorbeiführen, auch Anschluss zu finden. Mit der Erweiterung der Europäischen Union entsteht ein neuer pannonischer Wachstumsraum. Durch die Öffnung der Märkte wird es vor allem in den Grenzregionen und somit in unserer Region eine neue wirtschaftliche Dynamik geben. Diese Dynamik wirkt sich naturgemäß auch auf das Verkehrsaufkommen aus, es wird in unserer Region mehr Mobilität bei Menschen und bei Gütern geben. Es wird auch enorme Zuwächse beim Verkehr geben, und dieser Entwicklung muss rechtzeitig Rechnung getragen werden. Nötig dazu sind massive Investitionen in Schiene und Straße, Ausbau der grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen und Anschluss an hochrangige Netze bei Schiene und Straße.
In einer aktuellen Studie des Institutes für Höhere Studien vom März 2001 wird nachgewiesen, dass der Ausbau der Bahnen gesamtwirtschaftlich mehr bringt als der Ausbau der Straßen. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass das Verkehrsaufkommen in der Europäischen Union bis 2010 um rund 38 % wachsen wird. Die Grenzregionen werden von diesem Anstieg naturgemäß am stärksten betroffen sein. Daher ist auch ein rascher Ausbau der Verkehrswege, speziell im Burgenland und dann in der gesamten Ostregion von Österreich unumgänglich. Die Verkehrszuwächse sollen in den kommenden Jahren nicht allein auf der Straße bewältigt werden, sondern die Verlagerung von der Straße auf die Schiene ist Gebot der Stunde. Das Burgenland forciert daher die rasche Umsetzung der Hochgeschwindigkeitsbahn Wien Eisenstadt Sopron Oberwart Graz und der Herr Bürgermeister hat bereits darauf hingewiesen, dass wir natürlich besonderes Interesse haben, dass die Landeshauptstadt Eisenstadt an dieses hochrangige Netz angeschlossen wird. Es ist ein wichtiges Projekt für die Zukunft des Burgenlandes und des gesamten pannonischen Raumes. Wenn wir vom pannonischen Raum sprechen, meinen wir nicht nur das Burgenland, sondern naturgemäß auch jene Region, die jenseits der Grenze auf ungarischem Gebiet liegt. Dieses Projekt sichert den Anschluss, wie gesagt, an das hochrangige internationale Schienennetz.
Das Burgenland fördert den Schienenverkehr und wünscht, dass auch regionale Bahnstrecken, vor allem jene, die Ost und West verbinden, ausgebaut und elektrifiziert werden, um die Schiene schneller und attraktiver für den Personen- und Güterverkehr zu machen. Das soll auch sicherstellen, dass die Verkehrszuwächse auf der Schiene erfolgen.
Das Burgenland setzt Aktivitäten auch in anderen Bereichen. Ein Beispiel dafür sind Investitionen in den Güterverkehrsterminal Sopron, wo die Rollende Landstraße einen Anfangs- und Endpunkt hat. Hier werden heute schon täglich 300 LKWs verladen, was zur Entlastung der Umwelt und der Straße führt. Die österreichisch-ungarische Eisenbahn, die Raab Oedenburg Ebenfurter Eisenbahn, hat im Vorjahr mehr als 6 Millionen Tonnen Güter transportiert, das bedeutet 230.000 LKW-Einheiten.
Das Burgenland will mit der bereits 1998 gegründeten Arbeitsgruppe Eurail Westpannonien die Herausforderungen nach einer besseren Verkehrsinfrastruktur in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit schon vor der EU-Erweiterung der beitrittswilligen Länder lösen und hat, wie ausgeführt, dem Ausbau des Schienennetzes einen besonderen Stellenwert eingeräumt, um das Burgenland von seiner derzeitigen Randlage in das Zentrum Europas zu führen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf Sie noch einmal persönlich und auch im Namen des Landeshauptmannes Hans Niessl im Burgenland, hier in Eisenstadt, recht herzlich willkommen heißen, darf Ihren Beratungen bei diesem Workshop viel Glück und viel Erfolg wünschen und ich hoffe, dass die Ergebnisse sich positiv und in weiterer Folge auch für das Burgenland auswirken werden.
Alles Gute!