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H. Hainitz Die Infrastruktur im Rahmen des Österreichischen Bahnsystems

Kurzfassung

Das prioritäre Ziel der Maßnahmen im Bereich der österreichischen Schieneninfrastruktur ist der Ausbau der Hochleistungsstrecken entlang der Hauptachsen, vor allem auch zur Optimierung der Streckenkapazitäten. Das Hauptgewicht liegt dabei auf der Westbahn sowie auf den übrigen wichtigen Transitrouten durch Österreich und dem Großraum Wien. Unter Berücksichtigung der topographischen Verhältnisse und in Anbetracht der Besiedlungsdichte betragen die Ausbaugeschwindigkeiten im inneralpinen Bereich bis zu 160 km/h. Auf der Westbahnstrecke Wien - Salzburg wird ein Geschwindigkeitsniveau von 200 km/h angestrebt, womit der Anschluss an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz gegeben ist.

Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Signaltechnik ermöglichen Qualitätsverbesserungen im Bahnbetrieb: In den nächsten Jahren wird die Strecke Wien - Budapest als eine der ersten mit dem einheitlichen europäischen Zugsicherungssystem ETCS (Level 1) ausgerüstet. Weiters wurde im Herbst 2001 die Ausrüstung aller Hauptstrecken der ÖBB (mit Ausnahme der Westbahn) mit ETCS/Level 1 beschlossen. Die Westbahnstrecke Wien – Salzburg wird jedoch weiterhin mit LZB (Linienzugbeeinflussung) ausgestattet, um Höchstgeschwindigkeiten von über 160 km/h zu ermöglichen.

Auch der Einsatz der Neigetechnik ist bei den ÖBB in Diskussion: Bei der Planung von neuen Einsatzstrecken für Neigezüge ist jedoch zu berücksichtigen, daß deren fahrplanmäßiger Einsatz eine vorangehende Anpassung der Strecken sowohl hinsichtlich des installierten Signal- und Zugsicherungssystems als auch der Gleisanlagen erforderlich macht.

Rund 2.300 Kilometer des gesamten österreichischen Schienennetzes werden in den kommenden Jahren auf den Standard von Eisenbahn-Hochleistungsstrecken gebracht. Die topographische Lage Österreichs, der technische Status quo der Anlagen und der hohe Anteil an Kunstbauten machen dieses Ziel zu einer besonderen Herausforderung.

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