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Sinnvolle Grenzen der technischen Harmonisierung und Standardisierung von Nahverkehr-Schienenfahrzeugen
23. Juni 2014

Den ersten Block der Veranstaltung bildeten 2 Impulsvorträge. Herr Dr. Gerhard TROCHE, Policy Officer Single European Rail Area, EC DG Move stellte einleitend das 4 Eisenbahnpakt mit seinen 3 Säulen
- Öffnung der nationalen Eisenbahnmärkte
- Steigerung in der Effizienz der Verwaltung der Eisenbahninfrastrukturen
- Abbau von administrativen u. technischen Barrieren
Als 4. Säule der Europäischen Politik wurde das Innovationsprogramm Shift2Rail vorgestellt.

Der zweite Impulsvortrag von Herrn Mag. Klaus GESTETTENBAUER vom BMVIT beschäftigte sich konkreter mit rechtlichen Fragen des 4. Eisenbahnpakets und die Auswirkungen auf Österreich sowie seiner Umsetzung.

In den anschließenden Podiumsdiskussionen moderiert von Herrn Martin ROSENBERGER, Virtual Vehicle Research Center u. Leiter des ÖVG AK Schienenfahrzeuge diskutierten Herr Oliver WOLFF vom VDV, Herr Ronald CHODASZ vom Verband der Bahnindustrie und der Ulrich PUZ von der SCHIG das Thema „Die rechtlichen Möglichkeiten – Wo gibt es noch Eingriffsmöglichkeiten bei Standardisierungsprozessen“. Unter der Überschrift „Auswirkungen auf den Betreiber bei künftigen Ausschreibungen“ diskutierten Andreas SOLYMOS, Holding Graz Linien, Franz STÖGER, Wiener Lokalbahnen, Günter STEINBAUER, Wiener Linien und Arnulf WOLFRAM, Siemens AG Österreich.

In beiden Diskussionsrunden herrschte die einhellige Meinung vor, dass Standardisierung und Harmonisierung im Nahverkehr nur mit Sachverstand und Augenmaß zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion führen wird. Aufgrund der historischen bedingten Randbedingungen würde eine großangelegte verordnete Standardisierung im Nahverkehr zu enormen Kosten führen und gleichzeitig die Akzeptanz des Nahverkehrs durch die erforderlichen einschneidenden Maßnahmen in der Infrastruktur drastisch reduzieren.

Zu groß angelegte Standardisierung und damit „Gleichmacherei“ wird weiters auch als Innovationshemmnis gesehen. Im Bereich des Ticketings wird Standardisierung sehr wohl als sinnvoll angesehen um dem Kunden einheitliche Frontends und vollständige Mobilitätsangebote anbieten zu können. Dafür sind jedoch die Verkehrsunternehmen gefordert gemeinsam Konzepte und Schnittstellen zu erarbeiten um diese Ansätze zu realisieren. Als problematisch werden auch die immer kürzer werdenden Überarbeitungszyklen der Normen gesehen, die zu hohen Kosten in der Fahrzeugentwicklung führen.

Im Weißbuch Verkehr der Europäischen Kommission wird dem schienengebundenen Verkehr eine große Bedeutung für effiziente und ökologische zukünftige Mobilität beigemessen. Es liegt an den Stakeholdern des gesamten Bahnsektors die politischen Entscheidungsträger vom richtigen Weg zur Erreichung dieses Ziels zu überzeugen.

Downloads:
Gerhard TROCHE: Das Vierte Eisenbahnpaket und die Innovationsinitiative Shift-2-Rail Vortrag
Klaus GSTETTENBAUER: Das 4. Eisenbahnpaket und seine Auswirkungen auf Österreich Vortrag
Ronald CHODASZ Statement
Günter STEINBAUER Statement

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