Innovation durch Zusammenwirken von Betreiber und Erzeuger
Kurzfassung
In wenigen Industrien hat eine derart rasante Entwicklung stattgefunden wie bei den Maschinen und Technologien zur Instandhaltung und Instandsetzung des Fahrwegs. Viele Innovationen haben zur Optimierung des Rad/Schiene Systems und damit der Effizienzsteigerung beigetragen – entsprechend dem Motto der diesjährigen Tagung.
In diesem Beitrag soll besonders herausgearbeitet werden, wie wichtig das Zusammenwirken von Betreiber und Hersteller der Maschinen ist. Als Betreiber sehen wir hier sowohl die Infrastrukturunternehmen selbst, aber auch besonders die Unternehmen, die mit den Maschinen für die Bahnen arbeiten. Sie haben viel Erfahrung einzubringen und zeigen die Probleme auf, die durch neue Entwicklungen zu lösen sind.
Am Anfang – 1953 – stand Herr Plasser selbst als Oberbauunternehmer, dem es ein Anliegen war die schwere Handarbeit zu ersetzen und die Leistung der Gleisstopfung zu steigern. Herr Theurer hatte dazu die zündende Idee: die erste hydraulische Stopfmaschine. Dieser historische Exkurs ist symptomatisch dafür, wie auch heute viele richtungsweisende Entwicklungen im Zusammenwirken von Betreibern und Hersteller. Einige Beispiele:
Gleisumbau: 1967 stand die DB vor der Herausforderung, das Hauptnetz innerhalb der nächsten 10 Jahre von Schienen S49 auf UIC60 und Betonschwellen umzurüsten. 1969 war der erste Schnellumbauzug auf Schiene − als richtungsweisende Entwicklung für die Gleisumbautechnologie. Mit dem Gleisumbau ist immer Bettungsreinigung verbunden. Auf Anregung der Fa. Hubert entstand daher 1988 die erste Maschine mit Doppelsieb und in der Breite verstellbarer Räumkette, die in der Arbeitsgeschwindigkeit mit den Schnellumbauzügen Schritt halten kann. Der nächste Schritt – für Fa. Swietelsky − ist 2005 die Kombination von Bettungsreinigung und Umbau in einer Maschine.
Fahrleitungsumbau: Banverket, die Schwedische Infrastrukturgesellschaft sucht 1990 ein Fahrleitungsumbauverfahren, das wie beim Gleisumbau kontinuierlich arbeitet. Die Antwort ist der FUZ, der Fahrleitung und Tragseil sofort mit endgültiger mechanischer Zugspannung verlegt. Wie wichtig dies zur Vermeidung von Welligkeit und für eine lange Lebensdauer des Oberleitungssystems ist, wird in Vorträgen dieser Tagung dargelegt.
Das Zentralprodukt der Gleisinstandhaltung – die Gleisstopfmaschine – ist heute in unterschiedlichen Leistungsklassen aber immer mit Top-Qualität im Endergebnis verfügbar. Diese Vielfalt spiegelt wider, dass jeweils auf die Erfordernisse der Betreiber eingegangen wird, um das beste wirtschaftliche Ergebnis erzielen zu können. Im Zuge des ständigen Dialogs entstanden Drei- und Vierschwellen-stopfmaschinen, Multifunktions- und Kombinationsmaschinen und die Spezial-maschinen für Weichen mit Dreistrang-Hebung und Vierstrang-Stopfung.
Weitere Beispiele: Weichen- und Spot-Reinigungsmaschinen, schallisolierte Maschinen, aber auch elektronische Steuerungen mit Möglichkeit der Ferndiagnose.